TSG Hoffenheim vs Hamburger SV
Bundesliga
Sonntag 25.04.2010 – Rhein- Neckar- Arena – 15:30 Uhr

 

 

Mit der anstehenden Londonreise im Kopf ging es heute für Dennis und mich ins wenig sympathische Sinsheim. Pünktlich um 6:45 Uhr wurde das morgendliche Bier getrunken und anschließend der Zug gen Mannheim genommen.
Da unsere Motivation für diese Tour bereits Wochen zuvor den Nullpunkt erreicht hatte, zog sich die Bahnfahrt eine Ewigkeit hin. Trotzdem erreichten wir gefühlte zehn Stunden später das sonnige Mannheim.

Nach der Bahnfahrt hatte sich bei uns der Hunger eingestellt und so gingen wir im Vapiano lecker Pasta essen. Nach unser schlechten „Vapianoerfahrung“ in Wien stellte sich dieses Vapiano als deutlich besser heraus, sodass wir uns anschließend gut gestärkt auf den weiteren Weg nach Sinsheim machten.
Da wir nicht die geringste Ahnung hatten, was für eine Weltreise uns noch bevorstand, machten wir auf dem kurzen Weg zum Bahnhof noch zwei kleinere Bierpausen. Diese ließen uns allerdings bei einem späteren Blick auf die restliche Fahrzeit leicht in Hektik verfallen.

Etwa eine Stunde vor dem Anpfiff befanden wir uns also immer noch in Mannheim und hatten noch unerwartete 59 Minuten Bahnfahrt vor uns. Da Dennis noch ganze sechs Eintrittskarten über hatte beschlossen wir ab Heidenheim ein Taxi zu nehmen. Unsere Hoffnung war hierbei eine geringere Fahrzeit, die uns jedoch exakt eine Stunde später, bei Ankunft am Stadion, ebenfalls genommen wurde.
Hinter uns lag eine endlose Fahrt durch eine menschenleere Landschaft, entlang dem Neckar und durch kleine beschauliche Dörfer wie das zumindest namentlich sicher allen bekannte Hoffenheim.

Etwas genervt und um 40 Euro (Festpreis) ärmer legten wir die letzten Meter zu dem grauen Betongebilde inmitten grüner Felder zurück. Hätte man nicht eine derartige Anreise hinter sich gehabt, hätte der geschätzte zehn Kilometer weite Ausblick über den Verlauf der Autobahn etwas Belustigendes gehabt, aber eben nur wenn, dann.
Im Stadion kamen wir etwa eine halbe Minute nach dem Anpfiff an und nachdem wir einige Sekunden später Plätze gefunden hatten lag unsere Elf auch schon mit 0:1 im Rückstand. HSV auswärts, jede Strapaze wert!
89 Minuten und vier Gegentore später ging es auch schon wieder zurück auf die beschauliche Rückfahrt, diesmal mit dem Bummelzug.

Wieder ging es vorbei an kleinen Dörfern und großen Feldern und so blieb viel Zeit, über das in den letzten Stunden erlebte nachzudenken.
Angefangen bei der Leistung der HSV- Spieler, weiter über die vielen Leute in nagelneuen Fanartikeln, die vor wenigen Monaten bis auf das wöchentliche Konferenzgucken in der Dorfkneipe mit Fussball nichts zu tun hatten, bis hin zu einem Stadion, dass als graues Etwas in einer beschaulichen Landschaft herumsteht und weniger Flair als eine Fabrikhalle hat.
Man war sich einig, mit Bundesligafußball hatte das Ganze nichts zu tun!

Von Mannheim aus ging es mit dem ICE zurück in die Hansestadt. Die lange Fahrt wurde vorranging mit schlafen verbracht und so kam man gegen halb Zwei dementsprechend verschlafen in Hamburg an.
Eine enttäuschende Fahrt war zu ende. Insbesondere die Leistung der HSV- Elf ließ den ganzen Rest noch viel schlimmer erscheinen. Vielen Dank noch mal dafür an dieser Stelle!

 

Martin Schubert